1938 wurde der Ohlerich Speicher Wismar gebaut

31.07.2017 | Wismar

Bedeutendes Bauwerk am Alten Hafen.

Als Bestandteil der Wismarer Speicherstadt errichteten Arbeiter im Jahr 1938 den 34 Meter hohen Ohlerich Speicher. Die Konstruktion aus Stahlbeton entstand an der Spitze des Alten Hafen direkt neben dem Baumhaus. Das Gebäude diente als Getreidespeicher, besaß sieben Speichergeschosse und darin eingeschlossen 17 Getreidesilos. Der zeitgenössischen Architektursprache entsprechend wurden die Außenwände des Ohlerich Speicher verklinkert und bildeten dadurch eine nahezu vollständig geschlossene Fassade.

Massenproduktion von Lebensmitteln

Der Bau des Getreidesilos war eine Folge des wachsenden Bedarfs an Getreide. Durch die steigenden Bevölkerungszahlen in den Städten mussten genügend Nahrungsmittel für die in der Industrie arbeitenden Menschen produziert werden. Im Zuge der Modernisierung der Agrarunternehmen konnte die mecklenburgische und vorpommersche Landwirtschaft bedeutende Steigerungen der Produktionsergebnisse erzielen und benötigte auch für Getreide weitere Umschlag- und Speicherkapazitäten.

Architektonisch anspruchsvolle Speicherbauten

Am Alten Hafen wurden neben dem Ohlerich Speicher zwischen 1935 und 1940 zwei weitere Getreidespeicher gebaut. Zusammen hatten die Getreidespeicher Wismars nach Fertigstellung aller Bauwerke eine Lagerkapazität von rund 25.000 Tonnen. Wismars unmittelbar in der Nachbarschaft befindliche historische Altstadt bewog die für die Baugenehmigungen Verantwortlichen dazu, dass sie hochwertige ästhetische Qualität forderten. So entstanden zeitlose und schlichte Bauten mit flachen Dächern und klarer Gliederung. Das Ortsbild Wismars wurde durch diese Gebäude zurückhaltend ergänzt.

Alter Hafen mit langer Historie

Der Alte Hafen Wismar ist seit 1211 weitestgehend in Lage und Form erhalten geblieben. Er wurde noch vor der Stadtgründung Wismars im Jahr 1229 angelegt. Die eigentliche Bedeutung des Hafens begann 1259 durch den Hansebund zwischen Wismar, Lübeck und Rostock. Die drei Städte schlossen sich zusammen und sicherten gemeinsam die Handelswege auf See und zu Land. Hafen, Schifffahrt und Handel florierten in der Folge. In Wismar wurden Fisch, Gewürze, Malz, Salz und Wachs umgeschlagen, aber auch Wein, Tuche, Seide, Wolle, Holz, Pelze und Felle. In der Blütezeit der Hanse wurde Wismar eine sehr wohlhabende und bedeutende Stadt. Prachtvolle Gebäude im gesamten Stadtbild Wismars zeugen noch von dieser Epoche: die architektonische Schönheit der Stadt ist dadurch einmalig. Die Bedeutung des Alten Hafens nahm Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Bau des Neuen Hafens mit Schienenverkehr ab. Mittlerweile ist der Alte Hafen eine touristische Attraktion – Kutter, Yachten und Passagierschiffe prägen das Bild.

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