Der Kreuzfahrtmotor läuft rund

Kreuzfahrten liegen im Trend.
Jahr für Jahr steigt die Zahl der gebuchten Kreuzfahrten in Deutschland – rund zwei Millionen Passagiere gehen derzeit jährlich in Deutschland an Bord eines Luxusdampfers. Warum ist Urlaub auf dem Wasser so attraktiv? Die Gründe für diesen Boom sind vielfältig: Kreuzfahrten sind mittlerweile erschwinglich geworden, das Angebot an Bord beinhaltet diverse Freizeitangebote, die Ausstattung der schwimmenden Hotels stimmt und die Routen bieten ein breites Spektrum. Die Ostsee wird von etwa 9 Prozent der deutschen Kreuzfahrtpassagiere gebucht. Hauptreiseziel ist hingegen mit 28 Prozent das Mittelmeer, gefolgt von Skandinavien mit 14 Prozent.
Hansestadt Wismar erwartet mehr Gäste
In Mecklenburg-Vorpommern wollen zukünftig Wismar, Rostock und Stralsund durch engere Zusammenarbeit einen größeren Anteil am Geschäft erwirtschaften. Dabei sollen zusätzlich zu den großen Schiffen kleinere Luxusliner, Großsegler und Mega-Yachten in die Häfen gelockt werden. Wismar setzt dabei besonders auf den Reiz der Altstadt: Tagesgäste sollen hier neben den architektonischen Perlen zukünftig auch weiter verbesserte Angebote in Sachen Gastronomie und Shopping bekommen. In die Kreuzfahrt-Infrastruktur investiert Wismar rund 3,6 Millionen Euro und verlängert den Schiffsanleger ins Hafenbecken hinein, lässt Straßen erschließen und verlegt Versorgungsleitungen. Nach Fertigstellung der Maßnahmen können bald noch größere Schiffe Wismar ansteuern. Der Ohlerich Speicher mit seiner Top-Lage am Alten Hafen Wismar profitiert von dieser Entwicklung, die Käufer und Gäste der Ferienwohnungen können sich auf eine Zukunft voller Perspektiven freuen.
Jobmaschine Schiffbau
Vom weltweiten Kreuzfahrtboom werden die ostdeutschen Werften stark profitieren. Aus den drei Schiffbaustandorten Wismar, Rostock und Stralsund wurde mittlerweile die MV Werften des internationalen Mischkonzerns Genting. Das Unternehmen benötigt für seine in Asien aktiven Reedereien neue Schiffe, baut zusätzlich für weitere Kunden schwimmende Hotels. Auch Riesenschiffe für 5.000 Passagiere mit 340 Metern Länge und 20 Decks kommen bald von MV Werften. Durch die vielen Aufträge werden jede Menge neue Arbeitsplätze in den Werften geschaffen. Von derzeit etwa 1.500 Mitarbeitern soll die Zahl der Beschäftigten in den kommenden Jahren mehr als verdoppelt werden.
Reedereien suchen Besatzungsmitglieder
Durch das rasante Wachstum der Kreuzfahrtbranche werden auch Crewmitglieder gesucht. Fachkräfte aus der Hotellerie und Gastronomie werden ebenso gebraucht wie Sport- und Wellnessexperten, Fremdenführer, IT-Spezialisten, Friseure, Masseure, Floristen, Fotografen, Musiker, Kindergartenmitarbeiter, Techniker, Werbeleute und weitere mehr. Die Branche rechnet in den kommenden fünf Jahren mit dem Bedarf an 100.000 zusätzlichen Besatzungsmitgliedern für 75 neue auf den Weltmeeren kreuzende Luxusdampfer.