Erschreckender Anstieg der Grundstückspreise

Neubauimmobilien verteuern sich rasant.
Zu den Hauptpreistreibern zählt dabei die Beschaffung von Grundstücken – deren Preise sind in Deutschland seit 2000 durchschnittlich um 46 Prozent gestiegen. Geeignete Flächen fehlen und für vorhandene Grundstücke gibt es kein Baurecht. Durch diese Parameter wird Baugrund zum raren Gut. Etliche Bauträger stehen Schlange, überbieten sich gegenseitig und müssen immer höhere Preise zahlen.
In den Großstädten sehr hoher Preisanstieg
Steigende Grundstückspreise haben besonders in den Wachstumsregionen großen Einfluss auf Erstellungs- und Erwerbskosten. Nach Angaben des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sind die Grundstückspreise für den Geschosswohnungsbau innerhalb von vier Jahren um 16 Prozent gestiegen, in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern sogar um 31 Prozent. Für Anleger bedeutet dies aber auch, dass nicht nur das Gebäude erhebliche Wertsteigerungen zulässt, sondern auch das Grundstück selbst einen Wertzuwachs erlebt.
Grundstückstransaktionen rückläufig
Zwischen 2011 und 2016 sind nach BBSR die Verkäufe von Grundstücken in Großstädten um 30 Prozent zurückgegangen. Während in den vergangenen Jahren noch häufig nicht mehr genutzte Industrie- und Bahnanlagen, Militärgelände und weitere Brachflächen für eine Neubebauung zur Verfügung standen, neigen sich diese Reserven mittlerweile dem Ende.
Nachverdichtung dringend nötig
Im Kontext der steigenden Grundstückspreise muss gerade in den Städten weiter an der Nachverdichtung gearbeitet werden. Bestehende Grundstücke könnten enger bebaut werden, durch Abriss freiwerdende Flächen wären durch höhere Neubauten besser ausnutzbar. Auch Parkplatzflächen, beispielsweise vor Fachmärkten, könnten überbaut werden. Wohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit weisen teilweise große Freiflächen auf und müssten im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen auch städtebaulich angefasst werden.
Wegweisende Stadtplanung gefordert
Aufgrund der Preisspirale ist die Verkaufsmotivation privater Grundbesitzer niedrig. Sie warten lieber ab und hoffen auf weitere Wertzuwächse. Kommunen und Städte sind jetzt in der Pflicht. Sie sollten zusätzliches Bauland am Rand der Städte schaffen, zum Beispiel durch Umwidmung von landwirtschaftlich unattraktiven Flächen oder früheren Gewerbearealen. Auch eine innovativere Bebauung entlang stark befahrener Verkehrsachsen könnte Abhilfe schaffen.