Großstadt oder Kleinstadt – Pankow ist beides

Flächenmäßig ist der Bezirk Pankow mit über 103 km² der zweitgrößte Berlins. Fast 400.000 Menschen leben hier. Der Bezirk vereint die bis 2001 eigenständigen Bezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee. Betrachtet man die Bevölkerungsdichte, dann liegt die Zahl von 3.831 Einwohner/km² unter dem Durchschnitt Berlins (4.039 Einwohner/km²). Pankow ist beliebt, es gibt überdurchschnittlich viele Geburten und auch die Arbeitslosenquote von 6,6% liegt unter dem Berliner Niveau (8,1%).
Charmanter Ort mit vielen Parks
Der Name Pankow geht auf das Flüsschen Panke zurück und wurde erstmals 1230 erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten nahm Pankow immer mehr das Gesicht zweiter geschichtlicher Etappen an. Einerseits ist im Ortsbild nach wie vor der dörfliche Charakter aus der Zeit vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert hinein abzulesen, andererseits demonstriert die Architektur der Gründerjahre, dass auch Pankow einen großen wirtschaftlichen Aufschwung nahm. Die preußische Siedlungspolitik ließ im 17. Jahrhundert die Bevölkerung wachsen. Damals entstand auch das Schloss Schönhausen mit seinem großzügigen und bis heute erhaltenen Schlosspark. Im Zuge der weiteren Bebauung entstanden weitere Parks wie beispielsweise die Schönholzer Heide. Das 19. Jahrhundert brachte den großen Umschwung in Pankow: aus dem dörflichen Treiben wurde Großstadtleben. Aufgrund der landschaftlichen Attraktivität entdeckten wohlhabende Berliner Bürger Pankow und Niederschönhausen als Ort für ihre Zweitwohnsitze. Sie errichteten Villen als Sommersitze, die bis in die Gegenwart den Charme von Pankow mitbestimmen. Ab zirka 1850 entstanden erste Strecken für Pferdeomnibusse und Pferdebahnen. Die erste elektrische Straßenbahn verkehrte in Pankow 1895. Durch den endgültigen Anschluss von Pankow an Berlin im Jahr 1920 setzte ein Bauboom ein. Siedlungsbauten entstanden und die Bevölkerung wuchs von rund 30.000 Menschen 1910 auf über 72.000 Bewohner im Jahr 1930.
Breite Straße ist Treffpunkt
Nach wie vor ist der ehemals dörfliche Charakter Pankows am Verlauf der Breiten Straße mit dem ursprünglichen Dorfanger und seiner Kirche als Zentrum zu erkennen. Die Breite Straße ist nach wie vor Treffpunkt in Pankow. Der Wochenmarkt findet dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 8:00 Uhr bis mittags statt. Zahlreiche Geschäfte für die Besorgungen des täglichen Bedarfs gibt es hier, aber auch Dienstleister, Gastronomiebetriebe, Ärzte, Kultureinrichtungen und vieles mehr.
Auffällige Architektur, bedeutende Baudenkmale
Im Rathaus Pankow, Breite Straße 24-26, befindet sich die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Pankow. Das Amt für Bürgerdienste ist hier untergebracht, aber auch die Verwaltungseinheiten der Bezirksverordnetenversammlung. Dazu zählen: Stadtentwicklung; Soziales, Gesundheit, Schule und Sport; Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice; Finanzen; Personal und Wirtschaft; Jugend und Facitity Management. Das 50 Meter aufragende Bauwerk wurde 1903 eingeweiht. Es trägt architektonische Elemente verschiedener Baustile wie Neugotik und Neobarock mit Jugendstilornamenten. Durch die Verwendung roter Klinker sind Teile der Fassade sehr auffällig gestaltet. Weitere bemerkenswerte Gebäude in Pankow sind die Alte Pfarrkirche Zu den vier Evangelisten, das Kavaliershaus in der Breiten Straße, das Kissingenviertel, das ehemalige Jüdische Waisenhaus und viele weitere mehr. Auf Entdeckungstour durch Pankow sind viele Schätzchen zu finden – das Stadtbild ist abwechslungsreich und sehr ansprechend.