In Britz zeigt sich die wahre Vielfalt Berliner Lagen

Mit der Vorstellung Neuköllns im April haben wir einen der zwölf Berliner Bezirke etwas genauer unter die Lupe genommen. Neukölln besteht aus dem gleichnamigen Ortsteil sowie den weiteren Ortsteilen Britz, Buckow, Rudow und Gropiusstadt. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf Berlin-Britz.
Der Dorfcharakter ist noch zu spüren
Fruchtbare Böden sind vermutlich Hauptgründe für die frühe Besiedlung von Britz und die damals überwiegend landwirtschaftlich geprägte Nutzung. Bis zur Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 gehörte Britz zum Kreis Teltow in Brandenburg. Zahlreiche Gebäude und Straßen sind Zeugnisse davon, dass es hier früher beschaulicher zuging. Tatsächlich hat man auch heute mancherorts gar nicht das Gefühl in Berlin zu sein. Die Britzer Mühle, eines der Wahrzeichen des Ortsteils, passt eigentlich so gar nicht in das Bild eines Berliner Bezirks. Die Windmühle befindet sich noch immer an ihrem Originalstandort und ist nach wie vor voll funktionsfähig. Ebenso dörflich wirkt die Dorfkirche Britz. Die kleine Feldsteinkirche entstand um 1300 und steht auf einer leichten Erhebung über dem Dorfteich. Auch der Gutshof von Britz mit Scheunen und Ställen geht zum Teil auf den teilweise agrarischen Zweck von Gebäuden zurück.
https://britzer-muellerei.de/wordpress/
https://schloss-gutshof-britz.de/schloss-britz/schloss-britz/gutshof
Britzer Hufeisensiedlung als UNESCO-Welterbe
Durch den starken Zuzug und große Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Wohnungsbau zu einem Hauptthema von Groß-Berlin. Zahlreiche Großsiedlungen wurden in der ganzen Stadt geplant und gebaut. Die Hufeisensiedlung in Britz zählt zu den bekannten und besonders gelungenen Würfen; gebaut von 1925 und 1933 auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes Britz gilt die Siedlung als Ikone der Moderne. In sieben Bauabschnitten entstanden Wohnungen und Reihenhäuser mit Wohnflächen zwischen 49 m² und 124 m². Die durchgrünte Siedlung ist nach wie vor ein sehr beliebtes Wohngebiet.
Riesige Grün-Oase in Neukölln
Den meisten Berlinerinnern und Berlinern fällt beim Namen Britz sehr wahrscheinlich sofort der Britzer Garten ein. Mit einer Parkfläche von 90 Hektar wurde der Landschaftspark 1989 eröffnet – er geht zurück auf die Fläche der Bundesgartenschau von 1985. Der Britzer Garten bietet Entspannung und Erholung, Spielplätze, Konzerte, Sportmöglichkeiten, Tiergehege, Gastronomie und jede Menge Grün. Im Inneren des Parks befindet sich ein etwa zehn Hektar großer See mit traumhaften Uferbereichen. Der See ist eingebettet zwischen Wiesen und Hügeln, Blumenhainen und Themenparks. Dank ganzjähriger Öffnung ist der Britzer Garten in allen Jahreszeiten ein beliebtes Ziel für die Freizeit.
https://gruen-berlin.de/projekte/parks/britzer-garten