Starker Rückgang der Baugenehmigungen in Deutschland

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich zu. In Deutschland ist die Zahl der Baugenehmigungen eingebrochen – das Neubauziel der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen jährlich rückt in weite Ferne. 2023 könnten nach positiven Schätzungen maximal 250.000 Einheiten fertiggestellt werden. Derzeit fehlen nach Branchenschätzungen hierzulande etwa 700.000 Wohnungen.
25 Prozent weniger Genehmigungen im ersten Quartal
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Baugenehmigungen von Januar bis März um mehr als 25 Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurde der Bau von 68.700 Wohnungen genehmigt, davon rund 37.200 in Mehrfamilienhäusern. In Berlin wurden gegen den Bundestrend 11,5 Prozent mehr genehmigte Wohnungen im ersten Quartal gemeldet. Diese Zahl entspricht 3.569 Wohnungen, davon 2.887 in Mehrfamilienhäusern.
Angebotsmieten steigen besonders in Berlin
Durch immer weniger verfügbaren Wohnraum und anhaltend hohe Nachfrage gehen die Mietpreise weiter nach oben. Besonders in Berlin, wo durch Zuziehende weiterer Druck entsteht, klettern die Angebotsmieten. Vor allen Dingen für mittlere und obere Qualitätssegmente ist ein rapider Anstieg der Preisentwicklung zu sehen. Auch die Lage entscheidet. In den Innenstadtbezirken werden die höchsten Mieten gezahlt. Die Angebotsmieten gingen in Charlottenburg-Wilmersdorf um 14,6 Prozent auf durchschnittlich 14,92 Euro je Quadratmeter und Monat nach oben, in Mitte lag die Steigerung bei plus 9,2 Prozent (15,19 Euro) und in Friedrichshain-Kreuzberg legten die Preise um 8,8 Prozent auf 14,50 Euro zu.
Berlin bei mittleren Angebotsmieten noch auf Platz sieben
Im Vergleich zu den anderen Großstädten Deutschlands belegt Berlin bei den Angebotsmieten im mittleren Segment mit 11,50 Euro pro Quadratmeter den siebten Rang. Nach wie vor teuerste Stadt ist München mit 19,40 Euro. Danach folgen Frankfurt mit 14,71 Euro, Stuttgart mit 14,24 Euro und Hamburg (12,85 Euro). Auch in Köln (12,84 Euro) und Düsseldorf (11,80 Euro) werden höhere Angebotsmieten aufgerufen als in Berlin. Im oberen Preissegment ist die Lage anders: hier belegt Berlin mit 23,91 Euro nach München (26,74 Euro) Platz zwei.
Vermieter in der Hauptstadt sind die Gewinner
Bei der Mietpreisentwicklung ist für Berlin noch mit weiteren Anstiegen zu rechnen. Die Hauptstadt bewahrt sich ihre Anziehungskraft für Menschen aus Deutschland und anderen Ländern. Für Käufer von Eigentumswohnungen eine durchaus positive Entwicklung, sollten sie ihre Wohnungen vermieten wollen. Bei den mittleren Kaufpreisen liegt Berlin 2022 mit einem Plus von 8,3 Prozent auf 5.833 Euro/Quadratmeter nach München (9.694 Euro), Frankfurt (7.028 Euro) und Hamburg (6.515 Euro) auf Rang vier. Im oberen Segment stiegen die Kaufpreise in der Hauptstadt um 9,9 Prozent auf 10.988 Euro pro Quadratmeter, wo allerdings auch die höchsten Mieten gezahlt werden.