Uneinheitliche Wohnpräferenzen bei Neuberlinern und Stamm-Bevölkerung

30.11.2021 | Immobilienmarkt

Die Berliner Bevölkerung wächst zwar nicht mehr, aber von Anzeichen auf Entspannung auf dem Wohnungsmarkt kann überhaupt keine Rede sein. Zumindest nicht, wenn man die Stadt als Ganzes betrachtet. Die Situation ist von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Unattraktive Lagen verlieren, hier ist teilweise sogar ein Überangebot an Wohnraum zu verzeichnen. In begehrten Lagen hingegen stapeln sich die Anfragen und die Nachfrage nach Wohneigentum und Mietwohnungen steigt stetig weiter. Gründe für diese Unausgewogenheit sind unterschiedliche Präferenzen der Neuberliner und der alteingesessenen Bevölkerung.

Neuberliner stehen auf Innenstadt-Bezirke

Jedes Jahr ziehen weitere Menschen nach Berlin. Sie lieben vor allen Dingen die quirligen Bezirke wie Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Das liegt unter anderem am Alter, denn die stärkste Gruppe der Zuzügler ist zwischen 18 und 30 Jahren alt. Zu den weiteren Gewinnerbezirken zählt nach wie vor Prenzlauer Berg. Hier fühlen sich besonders Familien mit kleinen Kindern wohl.

Berliner Stamm-Bevölkerung wechselt ungern

Die Wechselbereitschaft der schon länger in der Hauptstadt lebenden Menschen hat in den vergangenen Jahren weiter abgenommen. Derzeit liegt die Zahl zwischen 6 und 7 Prozent der Bevölkerung. Zu groß ist die Sorge, dass die neue Wohnung nicht bezahlt werden kann. Wenn sie umziehen, dann eher in die Außenbezirke, wo es sich ruhiger und grüner lebt. So ist die Nachfrage bei Umzügen innerhalb der Stadt am stärksten in den Bezirken Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg. Berliner Familien zieht es auch hinaus. Höherer Platzbedarf, Homeoffice und die Verlockung durch Freizeitaktivitäten im Grünen beflügelt so manche Familie, dass sie den Innenbezirk verlässt und außerhalb des Zentrums oder in Brandenburg ein neues Domizil sucht.

Wohnungsgröße nimmt in Außenbezirken zu

Laut Statistischem Landesamt leben die Berliner in Wohnungen mit einer Fläche von durchschnittlich 73,22 Quadratmetern. Die kleinsten Wohnungen befinden sich in Lichtenberg (65,56 Quadratmeter), die größten Wohnungen in Steglitz-Zehlendorf (85,32 Quadratmeter). In den Szene-Bezirken sind die Wohnungen meist klein, so beträgt die durchschnittliche Wohnfläche in Mitte 67,27 Quadratmeter, in Friedrichshain-Kreuzberg 68,97 Quadratmeter und in Neukölln 69,79 Quadratmeter. Ziemlich dicht am Niveau der Berliner Durchschnittsgröße liegen Pankow mit 73,09 Quadratmetern und Treptow-Köpenick mit 72,92 Quadratmetern Fläche.

Neubauwohnungen werden kleiner

Seit Jahren steigt die Nachfrage nach kleineren Wohnungen und Apartments in der Hauptstadt. 2012 hatten noch rund 50 Prozent der neu gebauten Wohnungen mindestens vier Räume, so waren es 2019 nur noch etwa 10 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Landesamts beträgt der Anteil der realisierten Neubauwohnungen mit ein bis zwei Zimmern derzeit fast 50 Prozent. 2012 waren es lediglich 21 Prozent.

https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/137-2021

https://www.tagesspiegel.de/berlin/junge-kommen-aeltere-gehen-corona-und-mietendeckel-beschleunigen-stadtflucht-aus-berlin/27157062.html

 

 

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