Weniger Platz pro Kopf – Wohnraum schrumpft

29.05.2017 | Immobilienmarkt

Es wird enger in Deutschlands Städten.

Angesichts steigender Bevölkerungszahlen und höherer Wohnkosten nimmt die Fläche je Einwohner mittlerweile bei Wohnungen ab. Auch ökologische und soziale Aspekte gewinnen bei der Betrachtung des notwendigen Wohnraums immer mehr an Bedeutung. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamts hat ergeben, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf bei 44,5 Quadratmetern liegt (in Berlin 38,5 Quadratmeter). Im Jahr 2010 standen jedem Einwohner in Deutschland noch rund 45,1 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung.

Kleinere Haushalte

Aufgrund sinkender Flächenverfügbarkeit werden Neubauvorhaben zukünftig mit kleineren Wohneinheiten geplant. Kompaktere Schnitte sollen ermöglichen, dass die Wohnungsgrößen zum Lebenskonzept der Bewohner passen und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Die häufigste Wohnform hierzulande ist das Leben als Single: mehr als 40 Prozent aller Wohnungen in Deutschland werden nur von einer Person bewohnt. In knapp 30 Prozent der Wohnungen leben Paare, auf Familien mit Kindern entfallen 15 Prozent. Den Rest bewohnen sonstige Wohngemeinschaften.

Mikroapartments im Trend

Kleinstwohnungen sind derzeit in aller Munde. Die absolute Wohnungsgröße hat dabei offensichtlich für die Menschen an Bedeutung verloren. Singles, Pendler, Senioren, Studenten – für viele Zielgruppen sind Qualität und optimale Raumausnutzung bei überschaubaren Kosten zu entscheidenden Kriterien bei der Wahl der Eigentums- oder Mietwohnung geworden. Einheiten ab 22 Quadratmeter Größe sind momentan bei neuen Apartmenthäusern bedeutende Bestandteile des Angebots. Diese werden zunehmend als möblierte Apartments vermietet oder verkauft.

Cash Online sieht eine besonders hohe Nachfragesteigerung bei kompakten Wohnungen (9. Mai 2017) https://www.cash-online.de/immobilien/2017/mikroappartements/377145

In ihrer Ausgabe vom 11. Mai 2017 berichtet die Immobilien Zeitung über neueste Entwicklungen im Segment der Kleinstwohnungen http://www.immobilien-zeitung.de/141187/kleinstwohnung-hat-zukunft

„Weniger Wohnraum nicht unbedingt gleichbedeutend mit Verzicht“, so ein Zitat von Spiegel Online zum Thema (9. Mai 2017) http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/architektur-buch-raumwunder-zeigt-kleine-wohnungen-a-1146632.html

Durch den eindeutigen Schwerpunkt von Ein- und Zwei-Personenhaushalten dürfte in den nächsten Jahren besonders im Bereich der Wohnungsgrößen von 35 bis 65 Quadratmetern Wohnfläche das stärkste Wachstum zu erwarten sein. Kreativität bei der Möblierung und bessere Ausnutzung kleiner Räume werden wichtiger. Ob am Ende trotz beengter Wohnverhältnisse auch weniger Wohnkosten anfallen werden? Wohl kaum, denn die Wohnimmobilien-Preisspirale kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben.

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